Die Recken und der Schrecken

Am vorletzten Sonntag trafen sich zahlreiche Recken und Freunde unserer Gilde, um erstmal im TS ein paar organisatorische Sachen zu bekakeln und anschließend die Ruinen von Ahn´Quirai zu erforschen. Das mit dem Bekakeln hat gut geklappt, das mit Ahn´Quirai dann leider nicht - der Instanzserver war schrecklich down und machte uns somit einen Strich durch den Plan.

Kurzentschlossen erschreckten wir daraufhin Hakkar und seine Spießgesellen in Zul Gurub und machten ihnen den Gar aus - das war super, hatten wir doch schon seit längerem nicht mehr so viele Leute gleichzeitig zu einer Unternehmung zusammen und staubten für einige unserer "kleineren" Mitstreiter noch ein paar schöne Sachen sowie für Conny das Schildkröten-Sheep (wie paradox ^^) ab. Erstaunlich war es schon, dass wir auf diese alberne Vergifterei am Ende beim Obermotz komplett verzichteten und ihn einfach umschlugen, so massiv machen sich inzwischen die Weiterentwicklungen unserer Chars bemerkbar. Das fiel uns beim ersten Hakkar-Legen als 70er noch um einiges schwerer.

Natürlich spulten wir auch das "Normalprogramm" in der letzten Woche ab - am Mittwoch gings nach Kara bis zum Schach, am Donnerstag probte dort das erste Mal unser "Nachwuchs". Das war mit 3 Schurken zwar ne lustige Angelegenheit (selbst Kräuterfarmer Alerik schloss sich der Truppe an, weils sonst nix geworden wäre...), außer bei Attumen gabs aber bei den anderen Bossen mächtig auf die Mappe, da wir nicht optimal aufgestellt waren. Trotzdem ein guter Beginn zum Erfahrungen sammeln, zumal Himgi sich über Heil-Equip freuen konnte.

Der gestrige Sonntag hatte dann die Fortführung der Mittwochs-ID in Kara zum Ziel, und langsam bekommt man Angst. Zum einen, weil nach diesem vielversprechenden Mittwoch nicht genug Leute da waren, um die Gruppe voll zu kriegen. Ärgerlich, da es an jenem Abend mächtig gerumst hatte und die Hochburg der Untoten in ihren Grundfesten erzitterte... Also waren wir auf der Suche nach Hilfe, die uns durch Molches von den Braumeistern sowie durch Hirudin, einem Freund von Sema und Tura, zuteil wurde - vielen Dank Euch beiden!
Zum anderen, weil wir die Tür aufmachten, "Tag Prinz!" sagten und dieser daraufhin umfiel. Nicht übel, so ein Start :-).

Danach ging es schrecklich bergab... zu Nightbane, dem Schrecken der Nacht. Der hatte es bisher erfolgreich vermieden, von uns gelegt zu werden, aber nach dieser "Tag Prinz"-Aktion waren wir voller Zuversicht. Diese schwand auch nicht, nachdem er uns 3-4 Mal mit seinen knochigen Füßen in den Hintern getreten hatte. Und so schlug sie letztendlich doch - die Stunde des Schreckens.

Alles begann wie immer. Irgendwo in der Ferne erwachte etwas Uraltes - inzwischen ein Klassiker der Spielgeschichte ;-). Angeflattert auf ledrigen Schwingen, die leeren Augen bedrohlich auf uns gerichtet, mit furchterregend klappernden Knochen... so krachte der Boss vor Thorongal auf die Terrasse und wurde von ihm sofort mit allem beleidigt, was so einem Krieger mit Intbuff einfällt: "Deine Mama sammelt Kodokacke in Desolace!..." usw. Das reichte für den Anfang, und das Monster begann, an der sperrigen Plattenrüstung herumzuknabbern und draufzuhauen. Turamba beobachtete den Schlagabtausch einen Moment bis er sicher war, dass die Bestie nur noch Augen für den Krieger hatte, und gab dann den Befehl zum Zuschlagen. Hirodin und er begannen mit dem Wirken ihrer tödlichen Schatten- und Feuerzauber, Molches und Druidius schlichen sich an die Seite des untoten Drachen, Phyltus riss seine monströse Axt Blutschrei hervor und stürmte los, Connyhase und Teldoran setzten ihre Pyroschläge an ... Das Ungeheuer wurde eingehüllt in einen Kokon aus magischen Energien, wirbelnden Klingen und Krallen. Doch unerbittlich drosch es auf Thorongal ein, wirkte wie nebenbei seine Flächenzauber auf die anderen Kämpfer, die stets auf der Hut sein mussten.

Der Kampf wäre trotz der mächtigen Zauber, kraftvollen Schläge und starken Rüstungen sehr schnell vorbei gewesen, hätten nicht Johanne und Ithuriel Unglaubliches geleistet, um ihren Mitstreitern die nötige Heilung zu gewähren. Mehrmals drohten einige der Helden unter den Angriffen ihres riesenhaften Gegners zusammenzubrechen, aber immer wieder durchfluteten sie heilende Energien, so dass sie den Kampf fortführen konnten.

So dauerte der epische Kampf an, und mehrmals erhob sich Nightbane in die Lüfte, um seine untoten Diener zu beschwören und auf die Helden zu hetzen. Fast beiläufig tötete er mit einem Tatzenhieb Molches, aus der Drehung zerschmetterte er Druidius mit einem Schwanzhieb. Von oben erkannte er auch in Johanne einen der Hauptgründe, warum er diesen dusselig quatschenden Krieger nicht kaputt knabbern konnte, und stieß bei der Landung auf sie herab. Mit einem Schreckensschrei sahen wir sie fallen...

Fast hätte der Übelwicht wieder triumphiert, mit doppelter Wut warf er sich nun auf Thorongal und fügte ihm grausame Wunden zu, dieser konnte mit letzter Kraft seinen zweiten Gesundheitsstein (den Hexern sei Dank!) durch das Visier seines Helmes zwängen und ein wenig Linderung erhalten. Ithuriel leistete Übermenschliches, mobilisierte die letzten Reserven, um diesen gigantischen Bedarf an Heilung zu decken. Trotzig warf sich der Krieger in sein letztes Gefecht, aktivierte die schützenden Zauber seiner Amulette, riss noch einmal mit Mühe den Stöpsel aus einer Flasche mit Heilextrakt...

Dunkle Hexenkünste waren es dann auch, die unsere Priesterin Johanne zu uns zurück in den Kampf brachten. Wertvolle Sekunden waren zwar verloren, fast schien es zu spät, aber dann spürten die gepeinigten Streiter die heilende Berührung ihrer Zauber, Ithuriel, kurz vor dem Zusammenbruch, konnte ein wenig aufatmen.

Nicht mehr lange konnte der Kampf dauern, das wurde nun klar. Je mehr sich Nightbane seinem Ende näherte, um so wütender hieb er um sich. Tiefe Wunden hatte er davongetragen, doch er schien nicht zu erlahmen. Und während er mit entsetzlichem Gebrüll seine Gegner einen kurzen Moment desorientiert umherlaufen lies, hieb er ungestört das letzte Quentchen Leben aus Thorongal, der daraufhin scheppernd auf die Terassenfliesen krachte. Bösartig grinsend suchte sich der Schrecken der Nacht nun einen Recken nach dem andern, um sich für die vielen Schmerzen und Wunden zu rächen, doch niemand wich mehr vor ihm zurück. Eine massive Woge magischer Energien schlug dem Drachen entgegen, und dieser konnte er nun endlich nicht mehr widerstehen. Das Gemäuer bebte, wobei man nicht sagen konnte, ob es an dem Siegesgeschrei der Kämpfer oder am Zusammenbrechen eines seiner schrecklichsten Bewohner gelegen hatte.

Schlagartig änderte sich die Szenerie. Die Mitstreiter lagen sich in den Armen, sanken erschöpft zu Boden, um auszuruhen, keuchend stütze sich Phyltus auf den langen Stiel seiner Streitaxt. Die Heiler belebten die Gefallenen, sobald sie sich erholt hatten, und nach einiger Zeit waren alle gestärkt und wieder handlungsfähig. Nach einem kurzen Posieren der Gruppe vor Nightbanes Überresten konnte Druidius sich über eine neue Brustrüstung freuen, während das Pala-Schild als Ersatzteillieferant entzaubert wurde.



Nachdem der Siegesrausch abgeklungen war, zogen wir noch entspannt runter zur Maid, die leider Phyltus´ Handschuhe immer noch für sich behielt, begrüßten danach die holde Felbion im Austausch für jenen in unseren Reihen und gaben auch Attumen auf die Mappe, so dass wir bis auf wenige Bereiche ein sehr erfolgreiches Großreinemachen in Karazhan verzeichnen konnten. Nach der Aufregung waren wir auch etwas durch den Wind - als uns Phyltus verließ und Cuthalion wieder auf Thoro umloggte, fragte Johanne z.B., ob jemand mitkommt Poro zu torten :D Das musste ich einfach noch erwähnen *gg*.

Ein lange fälliger Sieg konnte endlich gefeiert werden, allmählich bewegen sich die No Surrender auf die vollständige Säuberung Karazhans zu, und wer weiß, vielleicht sind wir ja dann auch mal als Partner für größere Instanzen attraktiv. Das Interesse z.B. an Gruul ist bei vielen von uns da und wir versuchen derzeit, Kontakte für die Zukunft zu knüpfen. Schließlich wollen wir ja bald auch mal aus anderen Bereichen berichten können ;-).
Als krönenden Abschluss des gestrigen Abends erreichte unsere Heiligpriesterin Devotha die 70 - dickes GZ! und viel Spaß beim Gas geben :)
Danke an alle Mitstreiter der letzten Woche, es hat wieder mal unheimlich Spaß gemacht.

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